Im März zeigten sich die Aktienmärkte weiterhin freundlich. Besitzer eines ETFs auf den MSCI World konnten sich über mehr als 2% Rendite freuen. Interessant ist aber, woher die Rendite kam. Während sich die Technologie-Aktien noch von ihrem Rücksetzer Ende Februar bzw. Anfang März langsam erholten, konnten Werte aus der klassischen Wirtschaft rasant zulegen. Der Dax 30 sprang von seinem Allzeithoch bei 14000 Punkten auf 15000 innerhalb dieses Monats. Das sind über 7% Rendite in nur 30 Tagen.
Dazu vielleicht ein kleiner Ausflug bezüglich der Kategorisierung von Aktien. Man unterscheidet grob zwischen Value- und Growth-Aktien. Erstere zeichnen sich durch hohe Profitabilität und etablierte Marktpositionen aus. Bei einer Value-Strategie versuchen Investoren, solide Unternehmen für einen geringen Preis zu erwerben. Die Idee ist, dass sich erfolgreiches Wirtschaften im Unternehmen früher oder später im Aktienkurs, bzw. der Dividende widerspiegeln muss. Ein Beispiel dafür ist die klassische deutsche Autoindustrie. Growth-Aktien hingegen legen den Fokus auf starkes Wachstum. Man versucht, den Umsatz möglichst schnell zu steigern. Profitabilität kann dabei nebensächlich sein, die Unternehmen sind oft jung und konzentrieren sich auf die Expansion. Man erwartet dann in der Zukunft viel höhere Gewinne, nachdem die Märkte für das entsprechende Produkt erschlossen wurden. Tesla ist eine klassische Growth-Aktie. Investoren erwarten für die nächsten Jahre viel Expansion und sind bereit, dafür jetzt schon viel Geld zu zahlen.
Der Übergang ist fließend und meistens lassen sich Unternehmen nicht genau zuordnen. Denn viele Unternehmen sind recht profitabel und schaffen es trotzdem, verhältnismäßig schnell zu wachsen. In den letzten Jahren waren hauptsächlich Wachstumsaktien gefragt. Dazu gehören die meisten Tech-Werte. Aktien wie Amazon, Apple und Tesla machten viele Investoren reich. Seit Beginn dieses Jahres zeichnet sich jedoch ein Trendwechsel ab. Value-Aktien kommen wieder in Mode. Das liegt unter anderem an den steigenden Zinsen. Profitable Unternehmen haben kaum Schwierigkeiten, größere Zinslasten zu tragen. Die amerikanische Großbank JPMorgan Chase hatte bereits Ende letzten Jahres angekündigt, von einer Growth-Strategie zu einer Value-Strategie zu wechseln. Die meisten Investoren müssen sich aber keine Sorgen um solche Entwicklungen machen. Ein gut diversifiziertes Portfolio enthält sowohl Value- als auch Growth-Aktien und liefert in allen Marktphasen gute Ergebnisse.
Sascha Reinhardt
Marktanalyst unitedWealth Finanzberatung GbR
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