Marktrückblick April 2021

Die Aktienmärkte zeigten sich im April weiterhin freundlich. Die meisten der großen Indizes verzeichneten geringe Anstiege und notieren entweder auf oder in der Nähe ihrer Allzeithochs. Während es beim Bitcoin-Kurs einige Rücksetzer gab, konnte sich der Goldpreis wieder leicht erholen. Andere Kryptowährungen sind nach wie vor volatiler und haben sich teilweise vom Bitcoin-Kurs abgekoppelt. Ethereum beispielsweise gelang in diesem Zeitraum fast eine Kursverdopplung.

Eine Entwicklung an den Märkten ist allerdings sowohl für Anleger als auch Nichtanleger relevant. In den vergangenen Monaten kam es zu einem rasanten Anstieg der Rohstoffpreise. Sämtliche Industriemetalle gewannen stark an Wert, der Kupferpreis beispielsweise hat im April wieder zweistellig zugelegt. Auf ein Jahr betrachtet hat er sich verdoppelt. Auch Agrarrohstoffe wie Weizen und Holz sind im Preis gestiegen. Holz gilt als Extremfall mit einem Kursanstieg von 400 % im letzten Jahr.

Die Pandemie hat zu Schwierigkeiten in den Lieferketten geführt und die Nachfrage nach einigen Rohstoffen zunächst stark reduziert. Produzenten hatten nicht mit einem so hohen Anstieg der Nachfrage gerechnet. Mittlerweile haben Unternehmen Schwierigkeiten, die benötigten Rohstoffe zu beschaffen. Man kann davon ausgehen, dass Unternehmen die hohen Preise an ihre Kunden weitergeben müssen. Viele Firmen wurden bereits durch die Pandemie unter Druck gesetzt und haben wenig Spielraum bei der Preissetzung. Auch wenn die Impfungen in den Industrienationen gut vorankommen, sieht das in vielen Ländern mit geringerer Wirtschaftsleistung anders aus. Oft sind wir aber auf die Rohstoffe dieser Länder angewiesen. Die geringen Lohnkosten haben viele Unternehmen dazu verleitet, die Fertigung auszulagern. Wenn also der Lockdown in den westlichen Ländern beendet ist, bedeutet das nicht, dass alle Lieferketten wieder ohne Schwierigkeiten funktionieren.

Es gibt viele Faktoren, die eine höhere Inflation ankündigen. Wir könnten Preisanstiege sehen, die bisher unvorstellbar waren. Das würde vor allem Menschen mit geringen Einkommen treffen, weil deren Löhne nicht in gleichem Maße ansteigen werden. Wohlhabendere Menschen haben bisher von steigenden Preisen bei Vermögensgegenständen profitiert. Lediglich eine gut durchdachte Anlagestrategie kann vor Inflation schützen. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik mit dem Problem umgeht. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass wir erstmals seit Jahren wieder höhere Zinsen sehen, um die Inflation zumindest teilweise unter Kontrolle zu bekommen.

Sascha Reinhardt
Marktanalyst unitedWealth Finanzberatung GbR

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