Der Mai 2021 war durch Turbulenzen an den Kryptomärkten gekennzeichnet. Eine Abverkaufswelle sorgte dafür, dass der Kurs alleine diesen Monat über 30% fiel. Die Aktienmärkte blieben weiterhin ruhig und setzten ihren Aufwärtstrend fort. Die Inflation ist inzwischen bei Verbrauchern angekommen und macht einigen Branchen wie dem Baugewerbe schwer zu schaffen. Materialknappheit betrifft aber nahezu alle Sektoren, beispielsweise herrscht seit geraumer Zeit ein Mangel an Chips. Autobauer haben deshalb Schwierigkeiten, die Produktion auf ein normales Niveau zu bringen.
Es gibt viele Diskussionen darüber, weshalb die Kryptomärkte einen solch starken Einbruch verzeichneten. Manche behaupten, es läge nur an einem Tweet von Elon Musk oder wittern eine Verschwörung von Großanlegern. Grundsätzlich muss man aber sagen, dass Finanzmärkte viel zu kompliziert für solche einfachen Thesen sind und in der Regel hunderte Faktoren gleichzeitig den Preis eines Vermögenswertes beeinflussen können. Sicher mag es Anleger geben, die aufgrund eines Tweets verkaufen. Diese Vorgehensweise wird auf längere Sicht nicht viel Erfolg mit sich bringen und man kann davon ausgehen, dass hauptsächlich unerfahrene Investoren so handeln. Viele Indikatoren haben auf eine vorläufige Überhitzung des Marktes hingewiesen. Man könnte sagen, der Tweet von Elon Musk war lediglich das Streichholz, aber der Wald war bereits durch eine 3-monatige Dürre ausgetrocknet. Hätte man das Streichholz nicht benutzt, so hätte im nächsten Monat wahrscheinlich jemand aus Versehen eine Zigarette weggeworfen.
Wie sollten Anleger also vorgehen? Kurzfristiges Spekulieren gelingt einer sehr geringen Gruppe von Anlegern. Dabei handelt es sich meistens um die sehr erfahrenen Anleger mit viel Zeit. Normale Leute sollten die Finger davon lassen, wer mit einem geringen Wissensstand Trading betreibt, verliert fast immer viel Geld. Man muss sich also auf längere Zeiträume fokussieren. Kryptowährungen erfordern starke Nerven. Vor der Investition sollte Anlegern bewusst sein, dass drastische Verluste in kurzen Zeiträumen auftreten können. Wer damit emotional nicht umgehen kann, sollte von dem Kauf absehen. Es handelt sich um Vermögenswerte, mit denen langfristig Gewinne erzielt werden können. Die Einstellung, man könne sich damit schnell etwas „dazuverdienen“ führt meistens zu leeren Taschen.
Sascha Reinhardt
Marktanalyst unitedWealth Finanzberatung GbR
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