Marktrückblick September 2021

Im September kam es in nahezu allen Märkten zu starken Rücksetzern. Der Dax 40 verlor beispielsweise 1000 Punkte, dies entspricht ungefähr 6%. Auch Edelmetalle und Kryptowährungen blieben nicht verschont. Eine Reihe von unangenehmen Ereignissen verunsicherte viele Anleger an den Märkten.

Doch was ist eigentlich passiert? Zunächst geriet ein chinesischer Immobilienentwickler in Zahlungsschwierigkeiten. Die Firma Evergrande generiert nicht mehr genug Cash, um fällige Zahlungen zu bedienen. In Summe hat das Unternehmen 300 Milliarden $ Schulden. Ein Ausfall würde, aufgrund des eng vernetzten globalen Finanzsystems, Auswirkungen auf viele Banken haben. Die chinesische Zentralbank fing sofort an, Geld ins System zu werfen. Das soll zumindest eine Kettenreaktion, wie wir sie 2008 gesehen haben, verhindern. Anfang Oktober wurde bekannt, dass weitere chinesische Immobilienkonzerne Schwierigkeiten mit Schulden haben. Das genaue Ausmaß des Problems lässt sich nur schwer einschätzen. Der Immobiliensektor soll schätzungsweise 30% der chinesischen Wirtschaft umfassen. Auch viele westliche Banken haben Kredite in China vergeben. Unsicherheit und drohende Krisen führen in der Regel zu niedrigeren Kursen.

Knappheit hat im September zu einem rasanten Anstieg des Ölpreises geführt. Vom 1. September bis zum 4. Oktober stieg der Ölpreis um 15%. Produzenten haben im Rahmen der Krise die Kapazitäten reduziert, u.a. aufgrund der temporär geringen Nachfrage und dem niedrigen Preis. Durch die schnelle Erholung wurde die Nachfrage unterschätzt und es kommt zu Preissprüngen. Öl wird bei der Herstellung vieler Produkte wie Verpackungen und Textilien verwendet. Viele Unternehmen sind darauf angewiesen. Steigende Ölpreise senken die Gewinne dieser Unternehmen. Des Weiteren bewirken sie eine höhere Inflation. Benzin, Verpackungen und Textilien sind schließlich ein wichtiger Bestandteil von dem, was Konsumenten regelmäßig kaufen. Zusätzlich wird im Winter viel Heizöl nachgefragt. Ohne Rücksetzer im Ölpreis wird die Inflation weiterhin wie erwartet höher ausfallen.

Die Entwicklungen zeigen wieder einmal, dass Diversifikation ein wichtiges Instrument für die meisten Anleger ist. Auch wenn der Markt sich schlecht entwickelt, gibt es oft einige Sektoren, welche die Kursverluste reduzieren. In diesem Monat waren das beispielsweise Ölproduzenten. Mit einem gut diversifizierten Portfolio lassen sich solche Entwicklungen gut abfedern.

Sascha Reinhardt
Marktanalyst unitedWealth Finanzberatung GbR

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